Traumatherapie | Nartan Zemelko

Katathym imaginative  Psychotraumatherapie

Nartan Zemelko

»Die Wunden können nie völlig verheilen, die Traumata nie ganz ungeschehen gemacht, die damit verbundenen Affekte nie ganz ausgelöscht und die Konflikte nie ganz gelöst werden. Doch scheint es mir ein ganz wesentlicher Teil der Therapie, das unerträgliche Erleben in das Schöpferische und Allgemeinmenschliche einzubinden und so eine Distanz von der tiefen Trauer und dem Schmerz zu schaffen. (…) Die Phantasien sind eine gewaltige Gegenmacht zur Traumatisierung und können einer übergreifenden Synthese zwischen dem Unerträglichen und dem Schöpferischen in unserem Dasein den Weg öffnen« 

Leon Wurmser

Katathym Imaginative Psychotraumatherapie KIPT entwickelte sich aus Kathathym Imaginativer Psychotherapie und hat sich auf die Bearbeitung der traumatischen Erlebnisse spezialisiert Sie hat zum Ziel, die sensomotorische, bildhafte und verbale Ebene der traumatischen Erfahrung miteinander zu verbinden und so traumatische Erfahrungen in die Lebensgeschichte und das Ich-Selbst-System der Betroffenen zu integrieren. In dieser Therapie stehen vor allem ressourcenorientierte Imaginationsmotive, wie: „Sicherer Ort“, „Innerer Helfer“, „Tresor“, „Inneres unverletztes Kind“ bzw. „Traumatisiertes inneres Kind“ zur Verfügung, womit belastende Erlebnisse entkräftet und aufgearbeitet werden können. Es ist eine sehr behutsame, ressourcenorientierte therapeutische Vorgehensweise.

Ebenso wie KIP ist Katathym Imaginative Psychotraumatherapie als Methode der tiefpsychologisch fundierten Psychotherapie anerkannt.

Somatic Experiencing (SE)

»Ein Trauma ist im Nervensystem gebunden. Es ist somit eine biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation. Das Nervensystem hat dadurch seine volle Flexibilität verloren. Wir müssen ihm deshalb helfen, wieder zu seiner ganzen Spannbreite und Kraft zurückzufinden«  Peter Levine

SE verbindet die psychotraumatherapeutischen Ansätze mit Erkenntnissen der Biologie über die hohe Aktivierung des Nervensystems während eines traumatischen Ereignisses. Trauma entsteht, wenn bei Überreizung des Nervensystems der ursprünglich natürliche Zyklus von Orientierung, Flucht, Kampf und Immobilitäts-Reaktion nicht vollständig durchlaufen werden kann oder gar nicht erst zustande kommt. Die vom Körper im Alarmzustand bereit gestellte Überlebensenergie wird vom Nervensystem nur unvollständig oder verzögert aufgelöst. Der Organismus reagiert in der Folge weiterhin auf die Bedrohung der Vergangenheit.

Bei der Aufarbeitung der Folgen von Schock und Trauma muss deshalb die körperliche Reaktion auf das verursachende Ereignis als eigenes Phänomen verstanden und berücksichtigt werden. Mit SE wird das traumatische Ereignis körperlich und geistig »neuverhandelt«. Gelingt es dem Menschen, die biologischen Prozesse schrittweise und langsam zu vervollständigen, so kann die Person wieder Zugang finden zu ihren angeborenen, lebenswichtigen Reaktionsmöglichkeiten wie Orientierung, Flucht, Kampf, Verteidigung, und so ihre volle Lebensenergie wiedergewinnen.

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